Ihr Blick ist geschult, wandert schnell aber zielstrebig durch die nahezu endlosen Reihen verschiedener Apfelbäume. „Ich schaue, ob sich irgendwo Schädlingsbefall zeigt und wie präsent Frostschäden an den Früchten sind“ erklärt die 23-Jährige.
Wenn Sarah auf einen Betrieb kommt, dann gibt es dort meistens eine Notlage. In ihrer kurzen Zeit als Betriebshelferin hatte sie noch keine Einsätze mit schweren Schicksalen, „mal war es eine geplante OP, mal ein glimpflicher Arbeitsunfall“. Trotzdem hat sie Respekt vor der Aufgabe, auch vor denen, die noch kommen: „Ein Todesfall in der Familie, davor habe ich schon ein wenig Angst, aber auch das gehört zum Beruf.“
Den Beruf der Betriebshelferin hat Sarah bewusst ergriffen. Ihre Familie führt einen Obstbetrieb am Bodensee, den sie mal übernehmen wird. „Wir stellen gerade viel auf Wein um, führen den Betrieb in eine neue Richtung“, erklärt sie die Zukunftsvision des elterlichen Betriebs. Dafür hat sie eine Ausbildung als Gärtnerin mit der Fachrichtung Obstbau gemacht. Beim Maschinenring Tettnang ist sie damit eine dringend benötigte Fachkraft. Die Bodenseeregion ist eines der größten Obstanbaugebiete Deutschlands.
Sarah erklärt: „Wenn ich auf Betriebe komme, dann weiß ich beim Thema Obstbau sofort was wie gemacht werden muss.“ Sie bringt aus der Schule frisches theoretisches Wissen mit, die berufliche Praxis kennt sie seit Jahren von Zuhause. Sie lernt bei ihrer Arbeit als Betriebshelferin außerdem ständig Neues dazu. „Jeder Betrieb arbeitet anders“ erklärt Sarah, „manche sind besonders innovativ, andere weniger“.
Genau das ist es, was sie so an ihrer Arbeit schätzt: Sie lernt in kurzer Zeit extrem viele Seiten der heimischen Landwirtschaft kennen. „Ich lerne mit jedem Einsatz dazu und dieses Wissen kann ich auf den Betrieben einbringen und sie so erfolgreich führen.“ Durch die berufliche Ausbildung und Praxis stehen ihr alle Türen offen, auch wenn sie ihren Weg mit der Hofübernahme bereits gewählt hat.
Denn Sarah weiß genau, dass ihre Arbeit die Lebensgrundlage der Familie sichert. Auf einen fremden Betrieb zu einer fremden Familie zu kommen, dort den Laden zu schmeißen, den Hof als Betriebsleiterin auf Zeit weiterzuführen, beschreibt sie als „Kick“. Die Verantwortung motiviert die 23-Jährige, denn ihr Anspruch ist klar formuliert: „Ich will, dass die Familie sich in der Zeit keine Sorgen um ihren Betrieb machen muss, dass sie sich auf mich verlassen können.“
Mittlerweile ist es kurz nach acht Uhr am Abend, die Sonne steht nur noch wenige Meter über dem bergigen Horizont. Sarah fährt durch die Hopfenfelder des Betriebs, Pflanzenschutz muss gemacht werden. Sie genießt die Ruhe in ihrem Schlepper, die Sonne geht unter und Sarah verschwindet mit ihrem Schlepper in den dichten Hopfengärten, für die sie die Verantwortung trägt.
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